Donnerstag, 26. September 2013

Schiffs- und Flugzeugsammler-Treffen 2013

Am Samstag nach dem OWL-Stammtisch, der am Freitag bis weit nach Mitternacht ging, habe ich mich morgens so gegen 6:00 Uhr wieder aus dem Bett gepellt um mich auf den Weg zu einem Schiffs- und Flugzeugsammler-Treffen hoch in den Norden zu machen.
Im lauschigen Lokal Ramelsloher Hof trafen sich dann auch eine Gruppe weitgereister Herren aus allen Gegenden der Republik und sogar aus dem nahen Ausland.

Genug gefaselt, lasse ich einfach Bilder sprechen, denn zu sehen gab es genug:

Los geht es mit Fliegern aller Art.
Die gelb lackierten Flugzeuge der Wiking Silberserie links oben gab es zu irgendeinem, nicht näher bezeichneten Anlass.
Man könnte annehmen, dass diese Flieger nicht besonders selten sind, da sie hier in großer Zahl zu sehen sind. Dem ist aber wohl nicht so.
Die Flugzeuge rechts im Bild entstammen, wenn ich es noch richtig im Gedächtnis habe der Produktion von Dr. Grope und die kleinen Flugzeuge im Vordergrund sind allesamt aus Metall und ebenfalls dem Hause Wiking zu zusprechen.

Auf einem anderen Tisch gab es ebenfalls gelbe Silberlinge zu sehen. Do 26, Vickers Viscount und das Segelflugzeug DFS Reiher.

Auch hier zwei Raritäten der Firma Wiking, das Segelflugzeug DFS Reiher in grün und eine Heinkel He 46.

Diese bunte Reihe zeigt die oben schon angesprochenen Metall-Flugzeuge:
Von vorne: Ju F 13, He 70 "Blitz", Me Bf 109, He 51 Doppeldecker und hinten eine Ju 86 V.

Auf diesem Foto sind sooo viele Wiking-Raritäten versammelt, dass ich sie garnicht alle aufzählen kann.
Ich beschränke mich nur mal auf 4 besondere Stücke, die in der hinteren Reihe zu finden sind:
ganz links oben liegt ein weißer Düsenjäger, eine Douglas Skyrocket. Die Form wurde 1955 bei Wiking gebaut, das Modell welches der Sammler hier zeigte, ist eine Probespritzung aus Kunststoff.
Schräg unter dem Düsenjäger findet sich ein weiterer Düsenjäger der durch exakt dreieckige Flügel auffällt.
Hier handelt es sich um eine Vultee XF-92 (Convair). Wann die Form zu diesem Modell bei Wiking gebaut wurde ist nicht bekannt, allerdings kam die Form 1957 wieder bei Wiking an.
Ein dritter Düsenjäger aus grauem Kunststoff etwas oberhalb der Vultee ist die Douglas F 4 D-1 Skyray. 1957 gab es das erste Rohgussmodell. Zu einer Serienfertigung ist es aber nicht (mehr?) gekommen. Das gezeigte Modell ist ein Original.
Vom Zeitrahmen dieser Düsenflieger könnte man meinen dass diese Modelle für die Silberserie geplant waren. Warum es letztendlich nicht mehr zur Produktion kam, kann nur spekuliert werden.
Den letzten Flieger den ich vorstellen möchte ist das Flugzeug rechts oben, das scheinbar nur aus Flügel besteht. Eine Armstrong Whitworth AW 52. Das Urmodell aus Holz wurde 1948 gefertigt. Das Exemplar auf diesem Foto ist ein Abguss des Urmodells.

Hier das Urmodell der AW 52 aus Holz, silbern lackiert.

Auch gigantisches darf bei so einem Treffen nicht fehlen.
Me 323 Giganten soweit das Auge reicht.
Nicht alle sind orischinaal von Wiking, ist aber auch wurscht.
Sieht einfach geniool aus! ;o)

In der Wiking Silberserie hat es sogar Werbemodelle gegeben.
Die Convair 340 mit Werbung für CONDOR ist so ein Beispiel.

Besonders interessant ist der Beipackzettel in der Werbeschachtel.
Da man so ein Modell samt allen Beilagen auch nicht täglich vor die Linse bekommt habe ich hier mal den Zettel zum schmökern abfotografiert. Die Vorderseite lässt einen staunen....

.... die Rückseite erklärt das Vorbild. So können die kleinen Fluggäste noch etwas lernen und weitere Wiking-Flieger aus dem damals reichhaltigen Programm finden vielleicht noch den Weg zum "Kenner"! ;o)

Mit dem Umweg über die Wiking Großmodelle, wie das Tempo Dreirad in 1:50 in besonderen, raren Farben schlage ich die Brücke von den Fliegern zu den Schiffen.....

.... denn auch die Arche Noah ist, wenn man so will ein Schiff.
Mich haben eher die Figuren begeistert. Die Elefanten in der Originalversion sind eine absolute Rarität!
Und Tiere zur Arche im Celophan-Tütchen kannte ich auch noch nicht. Eine der ausgestellten Archen hat tatsächlich mal an der bekannten Adresse in Berlin in der Villa auf einem Schreibtisch als "Stiftebox" gedient. Spuren von Schreibgeräten zeugen davon! :o)

Eine ganze Horde Seepferdchen aus der Produktion von Wiking. Bei dem bemalten Seepferd tippe ich mal auf die Produktion durch Dr. Grope.

Der große Fischkutter im Maßstab 1:100. J. Schwörzer hat hier ausführlich über das Modell berichtet. Dort findet der geneigte Sammler auch Fotos aus dem Wiking-Museum.
Ein feines Modell, welches im Gegensatz zu den Wasserlinien-Schiffen im Maßstab 1:1250 sogar schwimmfähig ist.

Die Yacht "Wiking 1" im Maßstab 1:625. Ebenfalls ein Modell, das man nicht häufig vor die Linse bekommt.

Der Hafen I, der um 1934 in Kooperation mit der dänischen Firma Pilot entstanden sein muss, garniert mit vielen unterschiedlichen Wiking Schiffsmodellen.

Das Detailbild zeigt ein Trockendock in dem gerade das Passagierschiff Oceana flott gemacht wird. Im Fährhafen hat scheinbar irrtümlich der Walfänger Jan Willem festgemacht und davor ist der Frachtdampfer (ex Wassner) vor Anker gegangen.

Weiter geht es mit einem m. M. nach beachtlichen Diorama:
eine üppig bestückte Wiking-Seekarte "Einfahrt in die Kieler Förde", mit vielen Häusern und der sehr seltenen Fabrik, kleinen Seglern die zu einer Regatta starten und vielem meer! ;o)

Der Ausschnitt zeigt die Fabrik noch einmal etwas größer.
Neben einer Aviso Grille liefern sich die Segeljachten einen harten Kampf.

Da wo ein Leuchtturm hingehört, steht auch einer!

Die vielen Häuschen sind einfach eine Schau. Besonders die gelb bemalten Häuser mit den blauen Dächern sind selten. Der Erbauer hat sich nicht sklavisch an die Bestückung des Plans gehalten, sondern "frei nach Schnauze", bzw nach Lust und Laune und weil es mit wenigen Gebäuden einfach zu nackig aussah, den Plan üppig bestückt. Die Wirkung gibt ihm recht!
Die Häuser und auch die übrigen Holzbauteile (z.B. für die Hafenteile) sollen übrigens laut E. Plattner (Firma Epoche) aus dem Erzgebirge stammen.

Auch den Nachbau des Wiking Hafens I aus unbekannter Quelle gab es zu sehen.
Wer geschickte Hände hat.....

Auch dieses Schaustück gefiel durch viele besondere Modelle, besonders durch die vielen silbrig funkelnden Rohlinge.
Die Gebäude des Hafen II auf dem Hafenplan machen sich dazu ganz gut.

Ein Detailbild zeigt neben dem Rohling des Doppeldeckerbus aus der Serie der Verkehrsmodelle im Maßstab 1:200 ein Wikingerschiff im Maßstab 1:200.

Dieses Diorama hatte es mir besonders angetan, hatte der Erbauer doch neben einer Vielzahl von Schiffchen den Hafen III verbaut. Diese Gebäude gefallen mir besonders gut. Der Hafen III wurde um 1949 produziert. Die Gebäude sind sehr unterschiedlich in Form und Größe und nebenbei auch mit den gedeckten Farben authentisch.
Die Fischkutter segeln brav hintereinander wie an der Perlenschnur.

Ein Ausschnitt dieses großen Dioramas zeigt neben den Blechbrücken auch Portalkräne und die wunderschönen Häuser mit den eckigen Giebeln.

Großsegler vor Hafenkulisse.

Dieses Foto zeigt die Häuser mit den eckigen Giebeln mal von hinten. Manche Häuser besitzen einen eckig angesetzten "Wohnhauskubus".

Dieser Leuchturm, der vielleicht den einen oder anderen Betrachter der vorherigen Bilder schon irritiert hat, stammt natürlich nicht von Wiking sondern ist eine Margarine-Beigabe. Passt aber ganz gut zum Maßstab 1:1250, oder?

Dieses Foto der unterschiedlichen United States muss ich leider unkommentiert lassen, da ich nichts über die einzelnen Modelle weiß.
Der Aussteller wollte zumindest klar machen, was aus der Produktion von Wiking stammt und was Dr. Grope seinerzeit in den 80ern produziert hat.
Ich wollte das Foto nicht vorenthalten.

Da man(n) ja nicht mit leeren Händen zu so einem Treffen fährt, zeige ich zu guter Letzt, was ich im Gepäck hatte.
Neben dem Hafen II aus der Produktion von Dr. Grope habe ich die Schiffe der Veteranenserie mitgebracht.
Dazu Militärmodelle im Maßstab 1:200 von Wiking und Mercator, sowie diverse "Raubkopien".

Neben dem gezeigten gab es noch eine Vielzahl besonderer Modelle zu bestaunen, in unterschiedlichen Maßstäben, manches hautnah, manches aus der Konserve (auf dem "Schlepptop").

Ich danke recht herzlich für die Einladung.
In Eurer Mitte habe ich mich sehr wohl gefühlt, konnte manches schöne Gespräch führen und bei allen war die unverhohlene Freude über die gezeigten Modelle deutlich zu spüren.
Große Spielkinder eben, die sich mit den Modellen einen Teil ihrer Kindheit bewahren.

Weiterhin möchte ich mich bei allen bedanken, die einer Veröffentlichung hier im Blog zugestimmt haben.
Bedanken möchte ich mich auch für die vielen erklärenden Kommentare zu den gezeigten Modellen.
Ich hoffe, ich habe alles so wieder gegeben, wie ich es verstanden und noch in Erinnerung habe.
Mitunter musste ich aber die Kataloge von L. Leinhos (Wiking-Schiffsmodelle, 2. Auflage) und von N. Hoop (Peltzer & Peltzer, Wiking Flugzeuge) zu Rate ziehen.

Ganz besonders möchte ich mich aber bei meinem Gastgeber und seiner Frau bedanken für die Übernachtungsmöglichkeit und die Gastfreundschaft.
Ihr seid die Besten! :o)

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