Sonntag, 13. März 2011

Der Mann, der niemals da war!

Tja,was soll ich schreiben?
Zunächst nötigt man mich, ein Treffen zu besuchen, bei dem ich mich zuvor abgemeldet hatte, dann kommt noch ein geschäftliches ( ;o) ) Treffen hinzu, sodaß ich einfach hinfahren musste und dann werde ich wieder genötigt, dazu wenigstens einige Worte im Blog zu schreiben.
Also,, bevor die Bilder zum Treffen in Porta überall veröffentlicht werden und meine "Visage" dabei zu sehen sein sollte, was ich nicht ausschließen kann, hier die Erklärung dazu:
Bei einem "stadtbekannten" Stammtischler hatte ich ein Sondermodell bestellt. Also kam irgendwann die Benachrichtigung, das Modell wäre nun da, und ich könne es ja in Porta abholen, da ich ja noch ein Treffen mit einem ebenfalls nicht unbekannten Schiffssammler ausgemacht hätte, der ja auch beim Sammlertreffen in Porta anwesend wäre. Mein Einwand, ich hätte mich ja selber ausgeladen und würde es daher unpassend finden, nun doch beim Treffen aufzutauchen, wurde nur mit einem "Axel-zucken" beantwortet.
Da hatte der Stammtischler ja auch nicht ganz unrecht.
Gelegenheit war günstig!
Also habe ich mich am vergangenen Samstag mit einem Kofferraum voller Wiking-Schiffe auf den Weg nach Porta gemacht um das gezeigte Sondermodell, den Opel Blitz (immerhin hängt mein Herz neben Wiking Schiffen, Flugzeugen und kleinen Wikingern in 1:200 und 1:160 immer noch an den Klassikern und nicht nur denen von Wiking!) in Empfang zu nehmen und einen Schiffssammler zu erfreuen.
So gegen 21:00 Uhr bin ich dann in Porta aufgeschlagen, herzlich begrüßt von den bekannten und unbekannten Sammlerfreunden und natürlich konnte ich einen Blick in den Saal mit den vielen Mitbringseln der Sammlerfreunde werfen. Auch zwei oder drei oder gaaaanz viele Blicke!.
Wohlweißlich hatte ich keinen Fotoapparat dabei! Denn eigentlich wäre ich ja garnicht dabei gewesen!! :o)
Also hier nun eine kleine Retrospektive meines fotografischen Gedächtnisses:

Von den Anfängen bis hin zu den neuesten Neuheiten war alles dabei.
Schiffe aus der Vorkriegszeit, Modellautos in verschiedenen Maßstäben, Quetsch- und Rollachser, Modelle der 60er und 70er Jahre, Flugzeuge und natürlich Dioramen!!!

Aber immer der Reihe nach.

Da ich ja eigentlich nicht mehr so der klassische Wikingsammler bin, sondern mich auch immer mehr für die Exoten im Wiking-Programm erwärmen kann, haben es mir natürlich die Schaustücke mit den Modellen im Maßstab 1:200, Verkehrs- und Wehrmachtsmodelle angetan.
Beeindruckender Blickfang war eine "Schaufensterfigur", die an ein Wiking-Schaustück, welches mal zu irgendeiner Messe ausgestellt war erinnern sollte.
Dabei handelte es sich um eine weiße Figur, die ein "Tablett" mit Wehrmachtsmodellen (eine Kaserne) in Händen hielt. Wahrlich beeindruckend. Wahlweise konnte diese Figur Wehrmachtsmodelle oder Pilot-Nachgüsse in einer Stadt halten.

Ein anderes Schaustück mit Original Verkehrsmodelle in 1:200 hat mich besonders fasziniert, ein Verkehrsplan mit allen jemals produzierten Verkehrsmodellen, vom Radfahrer über PKW und LKW-Modelle bis hin zum Doppelstockbus und die schon im Buch von R. Walsdorff gezeigten Holzmodelle in 1:200, live und in Farbe. Ein Traum!

Ebenso traumhaft die vielen Dioramen mit H0-Modellen, vom großen Campingplatz über eine Großstadt mit den bekannten Faller-Hochhäusern aus den 70ern (sehr beeindruckend!).
Kleinere Schaustücke mit einzelnen Arrangements wie zum Beispiel die Arche Noah auf dem Ararat, ein 1:40 Diorama mit Architektur-Gebäuden und jeder Menge besonderer Karmann Ghias und auch anderer 1:40 Modelle, nicht zu vergessen der Hund! (Was dem einen seine Milka-Kuh, ist dem anderen sein Wuffi!).

Eine große Vitrine mit sehr geschmackvoller Modellauswahl in grau und blau, ein etwas in die Ecke gepropptes Schaustück mit unverglasten Preziosen, ein Diorama, welches am späten Abend für Beleuchtung sorgt, der obligate "Klein-Schrein", ein Tisch voller Tempos und, welch ein Frevel, mit Fremdfabrikaten!!

Wie schon etwas weiter oben beschrieben, ein Tisch mit den Wiking Neuheiten von Februar (da fällt mir ein, die muss ich mir auch noch abholen!) und den Klassikern von Roskopf (ein wirklich schönes Ensemble mit farbenfrohem Erscheinungsbild) und natürlich einem großen Hafen, der von Hamburg bis nach Kiel reichte! Auf diesem Diorama waren fast 800 Teile verbaut. Eine Augenweide,wie eigentlich alle Schaustücke die ausgestellt waren.

Nicht vergessen will ich die Gegenüberstellung eines Sammlerfreundes, der H0-Modelle seinen Pendants in Spur N zur Seite stellte. Auch nicht schlecht.

Highlight der Austellung war aber sicherlich ein riesiges Schaustück einer Großstadt die in ein niedliches Fachwerkdörfchen über ging. Alle Gebäude enstammen den späten 50er und Anfang der 60er Jahre und waren von zB Creglinger, Spitaler / RS, VauPe und Faller Holzmodelle sowie sonstige unbekannte Hersteller. Garniert war dieses Schaustück natürlich mit den zeittypischen Wikingmodellen, aber auch alten Preiser-Raritäten aus Holz.


Wie immer war eigentlich von allem zu viel um es an einem Wochenende oder so wie ich es erleben durfte in nur wenigen Stunden zu erfassen und zu verinnerlichen. Die Eindrücke erschlugen förmlich und die Kreativität jedes einzelnen Sammlerfreundes erstaunt immer wieder aufs neue.

Jungs, Hut ab!

Und eigentlich ist es eine Schande, daß alle diese bezaubernden Schaustücke nach dem WE auseinander gerissen werden, die Modelle wieder in dunklen Kellern eingelagert werden um im nächsten Jahr wieder auf neue, andere Art und Weise zu glänzen.

Von dem anwesenden Pressevertreter gab es noch eine Tüte voller Lesestoff. Damit ließ sich herrlich in der Erinnerung und der Vergangenheit schwelgen, denn, oh Wunder in der Ausgabe 5/ 83 auf Seite 21 habe ich dann tatsächlich eine Suchanzeige von mir gefunden, in Ausgabe 5/ 84, auf Seite 41 Verkaufsanzeigen bekannter Leute, die kistenweise Raritäten direkt aus Wiking-Beständen verkauft haben, in der Ausgabe 6/ 84, Seite 6 dann eine Anfrage von einem Sammler an Herr Hinkelmann mit dem (dem Sammlerfreund!) ich dann an diesem Abend noch ein längeres Gespräch an einem Bistrotisch geführt habe. Da hätte ich 1984 auch noch nicht dran gedacht, den jemals kennen zu lernen, geschweige denn mit Herr Hinkelmann zu schwätzen.
Und Zuletzt in der Ausgabe 4/1985 ein Verkaufsangebot eines bekannten Sammlers und Redakteurs einer Modellautozeitschrift.
Einfach herrlich.
Lieber Friedel, vielen Dank für diesen Ausflug in die Vergangenheit!.

Natürlich habe ich es dann doch bedauert, nicht wirklich dabei gewesen zu sein, meine eigenen Fotos gemacht zu machen, denn die eingebaute Festplatte ist ja nun auch schon etwas altersschwach um noch mehr Eindrücke aufzusaugen.
Aber es war mal wieder erbaulich,Fachgespräche zu führen oder einfach nur Blech zu reden.

Auch der Abend an der Bar verging viel zu schnell und mit dem Geschäft ist es dann auch nix geworden. Am Ende bin ich zwar viel zu spät aber glücklich zu Hause noch in ein Donnerwetter geraten. Der Fluch der bösen Tat, wenn man der Gattin sagt, man ist spätestens um 12 wieder daheim und dann wird es doch halb Drei! Naja, die dunklen Wolken waren am nächsten Morgen wieder verzogen und der Haussegen wieder gerade! ;o)
Mit einem Foto vom letzten Sammlertreffen in Porta 2010 (da lag noch Schnee, während die Porta jetzt mit fast frühlingshaften Temperaturen aufwartete) möchte ich mich von Euch verabschieden und auf ein Wiedersehen 2012 hoffen, so Gott will.
Wenn ihr an diesem WE nur halb so viel Spaß wie ich in den paar Stunden hattet, dann war das schon ne ganze Menge.
Bleibt wie jedes Jahr die Frage, ob diese Veranstaltung, die Schaustücke, die Begeisterung für das Hobby noch zu toppen ist?
Die Antwort ist wie nach jeder Veranstaltung ein "Vielleicht", ich bin mir aber sicher und behaupte ganz keck "Bestimmt"!
Solange die Flamme der Begeisterung für Modelle und das ganze Drumherum so heftig brennt, der Kreativität (einige Recken besuchen sogar Seminare um Meister ihres Fachs zu werden!) keine Grenzen gesetzt sind, der Erfindungsreichtum so genial verteilt ist, wird es noch viele schöne Veranstaltungen geben, die Begeistern und jedes Jahr die Vorfreude auf weitere Sammlertreffen schüren.
Nichts desto Trotz werde ich jährlich nur ein Treffen besuchen. Vorausgesetzt, ich werde dazu eingeladen! :o)
Erste Bilder vom Treffen sind schon online, weitere Fotos gibt es hier oder hier.

4 Kommentare:

Insulaner hat gesagt…

Hallo Martin,

ganz persönlich ein Dankeschön, dass Du Dich hast überzeugen lassen, doch noch das eine oder andere Wort zum beim Treffen in Porta 2011 gezeigten und nicht zuletzt dem Drumherum zu verlieren. Ohne wäre zumindest für mich die Sache nicht rund gewesen ... Allein Deine Anwesenheit zu nächtlichster Stunde ließ schon vermuten, dass Dich alles nicht kalt gelassen hat. Ich hoffe, dass der häusliche Frieden tasächlich wiederhergestellt ist ;-).

Christian

P.S. Der kleine Hund war übrigens extra dabei, um Dich anzulocken.

Wiking007 hat gesagt…

Hallo Martin
Auch von meiner Seite hätte was gefehlt. Deine Kommentare sind halt immer passend. Die Transportable Festplatte hat in der kurzen Zeit sehr viel gespeichert, und wiedergegeben. Hut ab. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit dir.

Lutz

Doc.Stapler hat gesagt…

Hallo Martin,
nun ja, nach solch einem Beitrag musste ich einen Nachtrag auf meiner Seite www.wiking-peltzer.de bringen. ;-))
Der Nachtrag steht direkt unter dem Link für das Treffen. Auf bald.
Gruß
Axel

Anonym hat gesagt…

Hallo Martin,

vielen Dank für die kurzweilige und lustige Schilderung des Treffens und der Eindrücke die Du eingesammelt hast.
Es war eine große Freude Dich am Samstag begrüssen zu können.

Viele Grüße

Ralf