Montag, 16. August 2010

Gartenstammtisch August 2010

Mitte August trafen sich in einer malerischen Stadt, in einem verwunschenen Haus und einem Märchengarten eine handvoll (eine große Hand voll!) Modellsammler der Marke Wiking, um fürstlich zu speisen, große Mengen Bier zu trinken (natürlich nur Alkoholfreies!) und über die schönste Nebensache der Welt zu philosophieren und natürlich um harte Fakten zu sammeln!!

Unter einem (leider schon abgeernteten) gewaltigem Kirschbaum wurde getafelt.
Auch wenn die Szene links an "das letzte Abendmahl" erinnert, hoffe ich doch sehr, daß es nicht das letzte Treffen dieser Art war?

Die Leute "vom Fach" waren zusammengekommen auf Bitten eines wohlbekannten Sammlers und fast alle waren gekommen, trifft man sich doch hier mit Freunden!
Ob der Sammlerfreund, der aufgrund einer Urlaubsreise in fernen Ländern weilte wohl traurig an diesem Abend einsam in einer Taverne sein Leid in Pernod oder sonstigem ertränkte?
Mhhmm, lecker!
Die Würstchen und das Fleisch waren dank der Küchenfee herrlich mariniert und auf den Punkt gegrillt.
Dazu gab es leichte, sommerliche Kost, denn auch der Wettergott meinte es mit den bestens gelaunten Sammlern gut.

Die "Zwerge" des Hauses sorgten nach einer üppigen Mahlzeit für körperliche Ertüchtigung, worauf so manche Dahlie des Hausherren den Kopf hängen ließ.
Ob wegen fehlender Zielgenauigkeit oder gerade wegen der richtigen Zielgenauigkeit wird wohl ein Mysterium bleiben.
Ich hoffe, der Flurschaden hielt sich in Grenzen?
Nich schnacken, Kopp inn Nacken.
Hau wech den Underberg.
Manch Gast war weit gereist,sogar aus dem fernen Rheinberg (liegt wohl weitweitweg) waren Modellautofreunde angereist und hatten heimisches Gesöff im Gepäck.
Wobei die Herren nicht nur Modellautos, sondern auch grüne Verschlusskappen sammeln.
Da ist es verständlich, wenn man ca. 480 Verschlüsse für eine Prämie braucht, daß man soooo viel Kräuterlikör unmöglich alleine austrinken kann. In Gesellschaft schmeckt es eh besser!
Wohl bekomm´s!
Nach drei bis vier Flaschen verdoppelt sich die Modellsammlung von selbst! ;o)
Manche Modellfreunde trifft man selten, umso größer ist die Freude, sie in netter Runde wieder zu sehen.
In lockerem Gespräch vertieft, gelöst und frei, mit dem Herz und den Gedanken nur bei den Modellen...
kleine Fluchten aus dem Alltag!
Beim Modell des Abends hatte ich den Eindruck, direkt im Produktionsprozess zu stecken. Derart viele Modelle unterschiedlicher Farben- und Formenvarianten fanden sich in diesem Garten und diese Menge lässt Großes erahnen.
Fachleute im Gespräch vertieft, die Brillen auf der Nase um ja kein Detail zu verpassen, keinen Unterschied zu versäumen, keinen noch so kleinen Farbunterschied nicht zu erkennen.
Neben Autos gab es aber auch Schiffe und Flugzeuge und mindestens 3 Modellfreunde, die sich gerne in die Materie vertiefen.
Einer davon hat sogar sein Interesse an den Schiffen erst vor kurzem entdeckt und ist dem Sammelthema schon mit Haut und Haaren verfallen.
Die Sierenen der Wikingwelt wissen aber auch gar zu verführerische Lieder zu singen. :o)
Eine kleine Kostprobe gut gefüllter Stapelkästen.
Ich möchte hier nicht vorweggreifen, das überlasse ich den Profis. Hier einfach nur zum gucken und staunen.
10 x Conti für 60 Pfennig.
Waren das noch Zeiten.....
Einfach märchenhaft.
ARAL und Maxaret- Tanksattelzüge in ungezählten Farb- und Formvarianten. Mit Klarsichtaufklebern, Papieraufklebern, durchgefettet und neuwertig, ozeanblau. mitternachtsblau, dunkelblau, Underbergblau.....
Unglaublich, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.
Flieger und sonstige Raritäten.
Eine Kiste mit zauberhaftem Inhalt.
Heinkel He 115, Wasserflugzeug
Arado Ar 196
(schön zu sehen, die Holznabe)
Blohm & Voss BV 138 (fliegender Hozschuh)
Fieseler Storch Fi 156,
ein berühmtes "Langsam-Flugzeug.
Aufgrund der filigranen Streben ein zerbrechliches, fragiles Modell, welches in diesem Zustand sicher nicht häufig zu finden ist.
Ja, und dann gab es auch noch Das!
In dieser Menge sicher auch nicht alltäglich, aber ich kann alle Sammler beruhigen, jedes Modell fand in eine andere Sammlung.
Die Fünflinge wurden getrennt und in alle Himmelsrichtungen der Republik verstreut! :o)
Ein weiteres Modell welches an diesem zauberhaften Abend an diesem verwunschenen Ort häufiger zu finden war, war der Setra-Bus in allen möglichen und unmöglichen Ausführungen.
Das Werbemodell schon mal in silber gesehen?
Ich noch nicht!
Und davon gab es nicht nur ein besonderes Werbemodell, nein , etliche.
Ob nun normale Werbeversionen oder doch Vorserienmodelle, diese Entscheidung überlasse ich den Fachleuten.
Vielleicht sitzt ja auch der Erbauer dieser Preziosen irgendwo in seinem Kämmerchen und lacht sich, ob der Spekulationen seiner Bastelkünste ins Fäustchen?
"Ach wie gut das niemand weiß....."
Noch ein Werbemodell, diesmal mit Karton.
Eine wirkliche Rarität, wunderschön anzusehen.
Mitbringsel.
Was bringt man jemandem mit, der schon fast alles hat?
Natürlich was "selbstgestricktes"!
Sogar "Ausländer" waren gern gesehene Gäste in der Runde!
Ein Wikinger aus Italien, dem Land wo die Zitronen blühen und wo man das Leben zu genießen weiß.
Unschwer am "blauen" Fahrer zu erkennen! :o)
Eine gekonnte Jugendsünde.
Dieser Conti stach mit Sicherheit aus der Menge der Serienmodelle heraus.
Der Chevi als Dragster aus der selben Bastelschmiede ist auch ein Augenschmaus.
Das Highlight ist aber sicher der aufgemotzte VW T2 mit flügelähnlichen hinteren Radgehäusen. Sidebars und einer Luftansaugung, die einem Formel-1 Renners zur Ehre gereicht hätte.
Der tollkühne Fahrer dieses Geschosses muss jedenfalls einen langen Hals machen um aus dem vergitterten Frontfenster die Straße erahnen zu können.
Mit der jugendlichen Leichtigkeit des Seins erbaut.
Peltzer hätte an solchen Umbauten seine helle Freude gehabt.
Es ist vollbracht.
Mit vereinten Kräften haben die Recken verglichen, geprüft und begutachtet, niedergeschrieben und wieder verworfen, sind aber schlussendlich zu verwertbaren Ergebnissen gekommen.
Demnächst mehr an anderer Stelle!
Ungerührt vom Trubel um ihn herum sitzt er da, glücklich mit Gleichgesinnten, Freunden, Weggefährten, von Wiking und Weingeist berauscht, zufrieden lächelnd.
Es war ein guter Tag!

Dienstag, 10. August 2010

Bugatti T 35T, Bj. 1926

Ein neues Schätzchen in meiner Sammlung: der Bugatti T 35 T, Bj. 1926

Zum Vorbild hier einige hilfreiche, sehens- und vor allem höhrenswerte ;o) Links:
Wikipedia
Bugatti
You Tube 1
You Tube 2

Vom T 35 T (das zweite T steht für die Teilnahme am Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien, welches der Fahrer Meo Costantini 1926 gewann) wurden in den Jahren 1925 - ´29 nur 13 Exemplare gebaut. Der Rennwagen besaß einen wassergekühlten Reihenachtzylinder mit 2262 ccm und Kompressor. Damit erreichte das Fahrzeug mit 105 PS eine Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h.
Der Rennwagen der Baureihe T 35 gewann in den Jahren 1925 und 1926 über 1000 Rennen!

Aber hier soll es ja garnicht um das Vorbild gehen, sondern um das Modell von Masterpiece im Vertrieb von Busch.
Unter der Art.Nr. 99 87090 gibt es ein wahres Schmuckstück der Modellbaukunst.
Macht Euch selbst ein Bild von diesem Kleinod. :o)
Am Heck findet sich die Registrierungsnummer 23 AAW. Diese Nummer ist noch ein weiteres Mal am Modell aufgedruckt, nämlich an der Front oberhalb der Anlasserkurbel.
Wo soll man bei diesem Modell mit der Aufzählung der Details beginnen?
Zunächst fallen die Blechfelgen mit den leider etwas zu grobstollig geratenen Gummireifen ins Auge.
In der Heckansicht auch gut zu erkennen: der Tankverschluss, der weit über die Karosserie hinausragt.
Auf der Fahrerseite springen Ganghebel und ein weiterer Hebel ins Auge. Eine freistehende Lenkstange führt zu den Vorderrädern.
Das riesige Lenkrad in Holzoptik ist durch die tiefen Einstiege sichtbar.
Winzige Windschutzscheiben vermögen den Piloten wohl kaum vor Dreck und Splitt zu schützen.
Der typische Kühlergrill in Hufeisenform ist perfekt umgesetzt und wunderbar lackiert. Mit viel Phantasie ist sogar der Bugatti-Schriftzug lesbar! ;o)
Die Ölstandsanzeige am Kühlergrill ist ebenfalls in Form eines Fotoätzteils vorhanden.
Wofür die beiden kreisrunden Aufkleber mit den Zahlen 12 und 20 stehen ist mir nicht bekannt.
Vorne am Rennwagen findet sich eine filigrane Anlasserkurbel, bei der man geneigt ist, diese mal kurz zu drehen um den Achtzylinder anzuwerfen.
Oberhalb der Kurbel ist der Aufdruck 23 AAW zu finden.
Die nach außen gewölbten Blechfelgen sind recht ordentlich gelungen, die Gummireifen mit den groben Stollen wollen aber nicht so recht passen.
Die Karosserie ist makellos lackiert, allerdings ist der Farbton nicht so recht getroffen? Oder gab es neben dem typischen hellblau auch dieses deutlich dunklere blau?
Die Kühlrippen der Motorhaube und am Heck sind erhaben dargestellt und zusätzlich lackiert, was Tiefe erzeugt.

Die Dichtungen zwischen Kühler und Fahrerkabine sind lackiert. Wenn es jetzt noch die typischen Lederriemen zur Sicherung der Motorhaube gäbe, wäre die Vorbildillusion perfekt.
Die gepolsterte Sitzbank harmoniert mit dem mächtigen Holzlenkrad und dem alufarbenen Innenraum. Sogar an die Pedalerie wurde gedacht.
Am Armaturenbrett finden sich vorbildgerecht einige kleine Uhren und Anzeigen.
Der Bugatti ist mit zwei kleinen Kunststoffhaken die in das Chassis eingehakt werden fest mit dem Vitrinenboden verkeilt. Diese Haken aus den Löchern im Chassis herauszubekommen, war schweißtreibende Arbeit! ;o)
Hat sich aber gelohnt, wie der Blick unter das Modell zeigt.
Die Ölwanne ist schemenhaft zu erkennen und separat angesetzte Auspuffrohre komplettieren "das Geschehen". Mit dem Typenaufdruck gibt es dann auch kein Vertun mehr.
Der Bugatti mit den Haltestiften am Vitrinenboden verkeilt.
Auch der Sockel gibt noch einmal Auskunft, welcher Rennwagen in der Vitrine steht.
Und ein hellblauer Einleger lässt keine Zweifel aufkommen, daß es sich um einen Bugatti handelt. ;o)
Der Umkarton schützt die Vitrine sicher......
..... und der Aufdruck an der Stirnseite zeigt wes geistigen und schöpferischen Kind das Modell ist.
Ein Klassiker nach meinem Geschmack. Trefflich gelungen, mit kleinen Schwächen aber vielen Vorzügen.
Das Modell wird meine Sammlung bereichern.
Mit knapp 13 Euro ist der T 35 T jeden Cent wert, auch wenn ich mich mit dieser Aussage bei meinen "Fremdmodellen" wiederhole.
Die Chinesen haben es einfach drauf! ;o)

Montag, 9. August 2010

Feurig

Ein Feuerschiff sollte schon immer in meine Sammlung, nun ist endlich eins in den Hafen gefahren.
Wikipedia schreibt:
"Ein Feuerschiff (Abkürzung FS) ist ein bemanntes oder unbemanntes, an einer bestimmten Position vor Anker liegendes mit einem Leuchtfeuer ähnlich einem Leuchtturm ausgestattetes Wasserfahrzeug, das als Navigationshilfe für die Seeschifffahrt dienen soll."
Bei diesen Wikingmodellen ist häufig irgendetwas abgebrochen. Meist Masten oder Bugspriet, im schlimmsten Fall sogar der Lichtmast.
Ich wollte ein Exemplar, bei dem alles vorhanden, der Zustand aber nicht makellos zu sein brauchte.
Gerade an den dünnen Drahtmasten bröselt der Lack über die Jahre schon mal gerne ab, vor allem wenn diese durch den harten "Spielalltag mal etwas gebogen werden.
Es kann aber auch an den verwendeten Lacken liegen, die über die lange Zeit spröde werden.
Die Unterseite kennzeichnet das Schiff als Vollgussrumpf. Lediglich im Heckbereich gibt es eine leichte "Einziehung".
Manchmal gibt es an der Unterseite einen Stempel mit der Schiffsbezeichnung. Ob es die für die Feuerschiffe auch gab, weiß ich nicht.
Feuerschiffe gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Namen.
In den frühen Preislisten um 1936 werden folgende Namen genannt:
Kiel, Elbe I, II, III, IV, Weser, Borkum Riff, Außenjade und Fehmarnbelt.
Später kommen noch die Namen
Amrumbank, Außeneider, Norderney und Adlergrund hinzu.
In der Preisliste 1948 heißt es dann nur noch S 11 Feuerschiff.
Welcher Name mal auf meinem Exemplar prangte, lässt sich leider nicht mehr entziffern. Fraglich ist auch, ob die Bemalung des Rumpf noch original ist.
Er wirkt doch sehr durchscheinend.
Aber egal, nun steht auch ein Feuerschiff im Hafen, bzw an exponierter Stelle eines noch zu bauenden Dioramas.....
Träum.....
Vielleicht bekomme ich ja in einigen Tagen noch etwas mehr Informationen zu meiner Neuerwerbung?

Samstag, 7. August 2010

Gedenkveranstaltung in Berlin

Passend zur heute stattfindenden Gedenkveranstaltung vor der ehemaligen Wiking-Villa in Berlin, unter den Eichen 101 zeige ich einige Nachzügler-Fotos aus Porta die beim Sammlertreffen im März entstanden sind.
(Ich denke mal, die Sperrfrist ist heute abgelaufen? ;o))


Ich vermute mal, daß diese beiden Herren heute auch in Berlin zugegen sind, wo die Gedenktafel an der Villa angebracht werden soll?

Diese zwei (respektive drei, einer fehlt auf diesem Foto!) engagierten Sammler sind schon länger mit einer Idee schwanger gegangen.

Am ehemaligen Stammsitz der Firma Wiking, an der Villa mit der bei eigentlich jedem eingefleischten Wikingsammler bekannten Adresse "Unter den Eichen 101" fehlt ein Hinweis auf den früheren Besitzer und die historische Bedeutung der Villa, die heute neben einem Aldi-Markt verschiedene Büros beherbergt.

Der Idee ließen die Herren Taten folgen.

Ein weit entfernter Sammler stellte eine Anfrage an die Firma Aldi mit der Bitte, dort in Berlin eine Gedenktafel anbringen zu dürfen.

Der Bitte wurde zugestimmt und die Wikingfreunde konnten aktiv werden!

Hier der erste (?) Entwurf (oder ist es schon die Original-Fassung?) der Tafel, die nun eine Wand (ich vermute mal genau die Stelle, an der früher das hölzerne Wiking-Schild hing) zieren wird.


Hier nochmal auf einem Gruppenfoto die stolzen Initiatoren mit zwei ziemlich bekannten Lokalpatrioten, die ebenfalls Wikinggeschichte geschrieben haben! ;o)

Die Idee ist klasse und findet meine volle Zustimmung.

Schade, daß von den Verantwortlichen der Firma Wiking nicht selbst jemand auf die Idee gekommen ist.
Ich hoffe, es wird zu dieser Veranstaltung in Berlin noch einiges bei den bekannten Quellen zu lesen und zu sehen geben?!
Denn für Alle, die darauf spekulieren, hier auch Fotos dieser Veranstaltung sehen zu können, muss ich enttäuschen. Ich war nicht in Berlin! Ich war noch nie an der Villa!
Das wird aber nachgeholt, versprochen!
Einmal den Hauch der Geschichte atmen! ;o)